POLITIK        PRIVATARMEEN    KRIEG    STAATSVERTRAG    NEUTRALITÄT   BUDAPESTER MEMORANDUM

ATOMWAFFENSPERRVERTRAG    START-VERTRAG   INF-VERTRAG   ARMS-TRADE-TREATY (ATT)

 

Es gibt fünf gefährliche Fehler, die jeder General begehen kann: Unbekümmertheit, Feigheit, empfindliches Ehrgefühl, ungezügeltes Temperament, übergroße Sorge um das Wohl der Männer.    SUNZI

ARMEEN


TERRAKOTTA-ARMEE (China)   Bild für WEBSCHOOL: Regina Tomancok

 

Kompetente militärische Befunde liefern zwei konkurrenzierenden Institute in ihren Jahrbüchern:
 

 

Das vom Londoner International Institute for Strategic Studies (IISS) jährlich herausgegebene Buch The Military Balance liefert Informationen über die weltweiten Konflikte und zu den nationalen Rüstungsausgaben, Truppenstärken, Ausrüstung, Forschungsvorhaben, Rüstungshandel. Das Buch ist um 290 £ erhältlich.
Die militärischen Kapazitäten und die Verteidigungsbudgets von 171 Staaten sind von der Studie erfasst.
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut (SIPRI) verkauft sein Jahrbuch  (ISBN 978-0-19-9965058-3) für 100 £(185 $). Erscheinungsdatum: 4. Juni 2013 (http://www.sipri.org)
Das Buch enthält Angaben und Berichte zu Themen wie: Militärische Konflikte, Bündnispolitik,  Rüstungsausgaben der Staaten,  Entwicklungen in Krisenregionen, Friedensmissionen, Waffenhandel, atomare und biologische Waffen, neue Waffensysteme, ...
Laut Yearbook 2014 erreichten 2013 die weltweiten Rüstungsausgaben 1,747 Billionen $ (2009: 1,5 Bio. $,
2010: 1,63 Bio. $, 2011: 1,738 Bio. $, 2012: 1,753 Bio. $). Davon entfallen 37 % auf die USA. Es folgten China (11 %), Russland (5 %), Saudiarabien.
Wichtigste Rüstungsexporteure (%-Anteil am Weltmarkt Zeitraum 2005 - 2009): SIPRI 3/2010
USA 30 %; Russland 23 %; Deutschland 11 %; Frankreich 8 % (2009 8,2 Mrd. €); GB 4 %, Sonstige 24 %.
Größte Importeure 2009: Indien, Singapur, Malaysia, Griechenland, Südkorea, Pakistan, Algerien, USA, Australien, Türkei.
Die USA sind Hauptlieferant für Südkorea (2/3 d. Kriegsmaterialimporte) und die VAE (60 %). China bevorzugt russische Waffen (90 % !), desgleichen Indien (3/4 aller Waffen werden in Russland gekauft).
Die US-Waffenproduzenten verkauften 2009 Waffen im Wert von 38,1 Mrd. $, 2010* leichter Rückgang auf 37,8 Mrd. $, starker Anstieg 2011: 63 Mrd. $.  Quelle: Pentagon, Vize-Admiral Wieringa 7/2010 + SIPRI,  Defense News 2012

Rüstungsausgaben 2015 Quelle SIPRI

  1. USA 596 Mrd. $ (Anteil am BIP: 3,3 %)
  2. China 215 Mrd. $ (Anteil am BIP: 1,9 %)
  3. Saudi Arabien 87 Mrd. $ (Anteil am BIP: 13,7 %)
  4. Russland 66 Mrd. $ (Anteil am BIP: 5,4 %)
  5. Großbritannien 55 Mrd. $ (Anteil am BIP:2,0 %)
  6. Indien 51 Mrd. $ (Anteil am BIP: 2,3 %)
  7. Frankreich 51 Mrd. $ (Anteil am BIP: 2,1 %)
  8. Japan 41 Mrd. $ (Anteil am BIP: 1,0 %)
  9. Deutschland 39 Mrd. $ (Anteil am BIP: 1,2 %)
  10. Südkorea 36 Mrd. $ (Anteil am BIP: 2,6 %)

Rüstungsausgaben 2018 weltweit: 1.822 Mrd. $  Quelle SIPRI

Rüstungsausgaben 2021 weltweit: >2.000 Mrd. $:  Quelle SIPRI

Rüstungsausgaben 2023 (NATO)

Weltweit wurden 2011 von den 100 größten Rüstungskonzernen Waffen im Wert von 414 Mrd. $ verkauft. Die ersten zehn dieser Rangliste waren: Quelle: SIPRI
1. Lockheed Martin (US)  2. Boeing (US)  3. BAE Systems (GB)  4. Raytheon (US)  5. General Dynamics (US)  6. Northrop Grumman (US)
7. EADS (NL)  8.  Finmeccanica (I)  9. L-3 Communications (USA)  10. United Technologies (USA)

Weltweit lagen 2013 folgende Rüstungskonzerne an der Spitze der Rangliste: Quelle: SIPRI
1. Lockheed Martin (US) 35,5 Mrd. $ / 2. Boeing (US) 30,7 Mrd. $ / 3. BAE Systems (GB) 26,8 Mrd. $ / 4. Raytheon (US) 22 Mrd. $ /  5. Northrop Grumman (US) 20,2 Mrd. $ / 6. General Dynamics (US) 18,7 Mrd. $ /  7. EADS (NL) 15,7 Mrd. $ /  8. United Technologies (USA)  11,9 Mrd. $ /  9. Finmeccanica (I) 10,6 Mrd. $ / 10. Thales (F) 10,4 Mrd. $

Weltweit lagen 2014 folgende Rüstungskonzerne an der Spitze der Rangliste: Quelle: SIPRI
1. Lockheed Martin (US) 37,5 Mrd. $ / 2. Boeing (US) 28,3 Mrd. $ / 3. BAE Systems (GB) 25,7 Mrd. $ / 4. Raytheon (US) 21,4 Mrd. $ /  5. Northrop Grumman (US) 19,7 Mrd. $ / 6. General Dynamics (US) 18,6 Mrd. $ /  7. EADS (NL) 14,5 Mrd. $ /  8. United Technologies (USA) 13 Mrd. $ /  9. Finmeccanica (I) 10,56 Mrd. $ / 10. L-3 Communications (USA) 9,8 Mrd. $

Weltweit lagen 2015 folgende Rüstungskonzerne an der Spitze der Rangliste: Quelle: SIPRI
1. Lockheed Martin (US) 36,4 Mrd. $ / 2. Boeing (US) 28,0 Mrd. $ / 3. BAE Systems (GB) 25,5 Mrd. $ / 4. Raytheon (US) 21,8 Mrd. $ /  5. Northrop Grumman (US) 20,1 Mrd. $ / 6. General Dynamics (US) 19,2 Mrd. $ /  7. EADS (Europa) 12,9 Mrd. $ /  8. United Technologies (USA) 9,5 Mrd. $ /  9. Finmeccanica (I) 9,3 Mrd. $ / 10. L-3 Communications (USA) 8,8 Mrd. $

Weltweit lagen 2017 folgende Rüstungskonzerne an der Spitze der Rangliste: Quelle: SIPRI
1. Lockheed Martin (US) 43,9 Mrd. $ / 2. Boeing (US) 26,9 Mrd. $ / 3. Northrop Grumman (US) 22,4 Mrd. $ / 4. Raytheon (US) 22 Mrd. $ / 5. BAE Systems (GB) 21 Mrd. $ /
6. Aviation Industry Corp. of China / Avic (China)20,1 Mrd. $  / 7. General Dynamics (US) 19,5 Mrd. $ / 7.China North Industries Group Corp. / Norinco (China) 17,2 Mrd. $  / 8. China Electronics Technology Group Corp. / CETC (China)12,2Mrd. $  / 9. EADS (Europa) 10 Mrd. $ /  10. Thales (Frankreich) 9 Mrd. $ / 11. Leonardo (Italien) 8,8 Mrd. $  / 12. Almas-Antei (Russland) 8,6 Mrd. $

Weltweit lagen 2020 folgende Rüstungskonzerne an der Spitze der Rangliste: Quelle: SIPRI
1. Lockheed Martin (US) 58,2 Mrd. $ / 2. Raytheon (US) 36,8 Mrd. $ / 3. Boeing (US) 32,1 Mrd. $ / 4. Northrop Grumman (US) 30,4 Mrd. $ /   5.
General Dynamics (US) 25,8 Mrd. $  / 6. BAE Systems (GB) 24 Mrd. $ /  7. Norinco (China) 17,9 Mrd. $   /  8. Avic (China) 17 Mrd. $  / 9. CETC 14,6 (China) / 10. L3Harris 14,2 Mrd. $ (US)

 

Wichtigste Rüstungsexporteure (%-Anteil am Weltmarkt Zeitraum 2006 - 2010): SIPRI 3/2011
Auf die USA (30 %) und Russland (23 %) entfallen gemeinsam mit D, F und GB 3/4 aller Waffenexporte.

Wichtigste Kunden deutscher Waffenproduzenten waren die Türkei (bezog 14 % der deutschen Exporte) und Griechenland (13 %).

Wichtigste Rüstungsexporteure (%-Anteil am Weltmarkt Zeitraum 2007 - 2011): SIPRI 3/2012   2010 - 2014: SIPRI 3/2015    2013  - 2017SIPRI 2018

  1. USA (30 %)  31 %  34 %
    13 % der US-Waffen gingen nach Südkorea, 10 % nach Australien, 7 % in die VAR
  2. Russland (24 %)  27 %  22 %
    Mit 33 % der russischen Exporte war Indien Hauptkunde, gefolgt von China (16 %) und Algerien (14 %)
  3. D 9 %  5 %  5,8 %
    Deutschland beste Waffen-Kunden waren Griechenland (13 %), Südkorea (10 %), Südafrika (8 %)
  4. China  5 %  5,7 %
  5. Frankreich (8 %)  5 %  6,7 %
    Singapur (20 %), Griechenland (10 %), Marokko (8 %) waren Frankreichs beste Kunden
  6. GB (4 %)  4 %
    GB verkaufte 28 % seiner Rüstungsausfuhren an Saudi Arabien, 21 % an die USA und 15 % an Indien

Die weltweiten Militärausgaben sind trotz Pandemie gestiegen. Laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI legten sie um 2,6 Prozent auf rund zwei Billionen Dollar zu. Das ist die größte Steigerung seit der Weltwirtschaftskrise vor zwölf Jahren.

Der Löwenanteil der weltweiten Militärausgaben 2020 entfiel auf die USA: Sie gaben knapp 780 Milliarden Dollar für Verteidigung aus – und waren damit für 39 Prozent der weltweiten Militärausgaben verantwortlich. Auf Platz zwei des SIPRI-Rankings liegt die Volksrepublik China. Das Land wendete rund 252 Milliarden Dollar für Rüstungsgüter auf. Deutschland liegt mit Militärausgaben von 52,8 Milliarden US-Dollar auf Platz sieben.

Das NATO-Ziel hat die Bundesrepublik damit wieder verfehlt. Denn Deutschland investierte nur 1,56 Prozent des Bruttoinlandsprodukts statt des vereinbarten Minimums von zwei Prozent in sein Militär. Zwölf NATO-Mitgliedsländer haben im vergangenen Jahr hingegen zwei Prozent oder mehr ihres BIP für das Militär ausgegeben. Dazu gehören Frankreich, das Vereinigte Königreich und PolenHandelsblatt 28. 04. 2021

Größte Rüstungsimporteure (%-Anteil am Weltmarkt Zeitraum 2007 - 2011): SIPRI 3/2012

  1. Indien (10 %)
    Waffenimporte kamen aus  Russland (80 %), GB (6 %), Israel (4 %)
    Südkorea (6 %)
    Waffenimporte kamen aus  USA (74 %), D (17 %), Frankreich (7 %)
  2. Pakistan 5 %
    Waffenimporte kamen aus China (42 %), USA (36 %), Schweden (5 %)
  3. China 5 %
    Waffenimporte kamen aus Russland (78 %), Frankreich (12 %), Schweiz (5 %)
  4. Singapur 4 %
    Waffenimporte kamen aus USA (43 %), Frankreich (39 %), Deutschland (8 %)

Hauptexporteure von Kleinwaffen:
1. USA  2. Italien  3. Deutschland  4. Brasilien  5. ÖSTERREICH
Hauptimporteure von Kleinwaffen:
1. USA  2. GB  3. Saudi-Arabien  4. Australien  5. Kanada   
 Quelle: Small Arms Survey 2012

Wichtigste Rüstungsexporteure (%-Anteil am Weltmarkt 2008 - 2012): SIPRI 3/2013
USA (30 %), Russland (26 %), D (7 %), F (6 %), China (5 %) aller Waffenexporte.
Wichtigste Rüstungsimporteure 2012 (%-Anteil am Weltmarkt):
Indien (12 %), China (6 %)

Schweizer Rüstungsexporte 2010: 640,5 Mio. Franken (2009: 727,7 Mio. Franken) Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) entsprechen 1,2 % des weltweiten Waffenhandels bzw. Platz 13 in der Weltrangliste. 
Schweizer Rüstungsexporte 2013: 461,2 Mio. Franken (2012: 700,4 Mio. Franken) Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco)
 
Österreichs Rüstungsexporte 2009: 350 Mio. €  Quelle:
EU-Jahresbericht
GB Rüstungsexporte 2010: 8,4 Mrd. € Quelle: Daily Mail, Feb. 11

Russland exportierte 2012 Rüstungsgüter im Wert von 11,4 Mrd. €. Wichtigste Abnehmer: Algerien 826 Mio. €, Katar 673, USA 611, Saudi-Arabien 361, Indonesien 296, Israel 267, Großbritannien 258, Südkorea 207, Singapur 206, Frankreich 147, Quelle: Behörde für militärtechnische Zusammenarbeit,  22. Jan. 13

Deutschland exportierte 2013 Rüstungsgüter im Wert von 5,8 Mrd. €. Größte Abnehmer: China, Indien Quelle: Rüstungsexportbericht
Deutschland exportierte 2015 Rüstungsgüter im Wert von 7,86 Mrd. €. Größte Abnehmer: China, Indien Quelle: Handelsblatt 5. 6. 16
Deutschland exportierte 2017 Rüstungsgüter im Wert von 6,2 Mrd. €.
Deutschland exportierte 2018 Rüstungsgüter im Wert von 4,8 Mrd. €. Größte Abnehmer: in Mio. €
Algerien 818,  USA 553,  Australien 434,  Saudi Arabien 416,  Südkorea 231,  Großbritannien 206,  Pakistan 174,  CH 137   Quelle: NZZ 7. 2. 19

Meistverkaufte deutsche Rüstungsgüter (2017) in Mio. €    Quelle: NZZ 7. 2. 19  S 6
Ketten- + Radfahrzeuge 1.820,  Kriegsschiffe 1.257,  Bomben, Torpedos, Flugkörper 502,  Flugzeuge + Technik 471,  Militärische Elektronik 377

2013 verkauften die 100 größten Rüstungskonzerne Waffen und Militärtechnik im Wert von 402 Mrd. $ (- 2 % gegenüber 2012). Quelle: SIPRI

Saudi-Arabien ist der größte Abnehmer von Kriegsmaterial. Im Zeitraum 2013 bis 2017 exportierten unten angeführte Staaten x % ihrer gesamten Waffenexporte nach Saudi-Arabien:
Großbritannien 48,8   Schweiz 20,4   USA 18   Spanien 8,3   Italien 6,3   Frankreich 5,5   Deutschland 3,1  
Quelle: SIPRI

Stärkste Armeen 2016 Quellen: globalfirepower.com,  SIPRI

Land Truppenstärke Panzer Kampfflugzeuge Flugzeugträger
USA 1.400.000 8.848 5.093 19
Russland 766.000 15.398 2.189 1
China 2.335.000 9.150 2.615 1
Indien 1.325.000 6.464 1.488 2
Frankreich 205.000 423 568 4
GB 150.000 407 259 1
Japan 250.000 678 574 3
Türkei 411.000 3.778 414 0
Deutschland 180.000 408 338 0
Italien 320.000 586 296 2

 

Daten und Informationen zu den Armeen von mehr als 180 Staaten, Artikel über Waffen- systeme, Terrororganisationen, Sondereinheiten, globale Brennpunkte, ... gibt es auf der deutschsprachigen Website www.globaldefence.net
 
   
Informationen zur Verteidigungspolitik der EU auf http://www.eda.europa.eu/ und
http://www.ecfr.eu/content/entry/commentary_witney_european_defence_cooperation/

 

Artikel 9a der Bundesverfassung regelt die Landesverteidigung: 

Art. 9a (1) Österreich bekennt sich zur umfassenden Landesverteidigung. Ihre Aufgabe ist es, die Unabhängigkeit nach außen sowie die Unverletzlichkeit und Einheit des Bundesgebietes zu bewahren, insbesondere zur Aufrechterhaltung und Verteidigung der immerwährenden Neutralität. ....
(2) Zur umfassenden Landesverteidigung gehören die militärische, die geistige, die zivile und die wirtschaftliche Landesverteidigung.
(3) Jeder männliche österreichische Staatsbürger ist wehrpflichtig. Wer aus Gewissensgründen die Wehrpflicht verweigert, hat einen Ersatzdienst zu leisten.

 

Es gibt österreichische, männliche Staatsbürger, die aus "militärischen Rücksichten, gesamtwirtschaftlichen, öffentlichen oder familienpolitischen Interessen" von der Wehrpflicht befreit sind. Burgtheaterschauspieler zum Beispiel (Franz Morak) oder parlamentarische Mitarbeiter (Wolfgang Schüssel). Der spätere Bundeskanzler Alfred Gusenbauer musste leider wegen Kurzsichtigkeit passen.
Untauglich waren die Minister Bartenstein (Bluthochdruck; regelmäßiger Teilnehmer am Wien-Marathon), Karl-Heinz Grasser (Gastritis), Wilhelm Molterer, Johannes Hahn, Erwin Buchinger und Michael Schmid.
 

Von schlechter Gesundheit und deshalb untauglich waren auch der SP-Politiker Peter Schieder (die Beine), der  Torschützenkönig und spätere Teamchef Alfred Riedl (schlechter Lungenbefund), Markus Rogan (schlechter Lungenbefund) und der dreifache Formel1-Weltmeister Niki Lauda. Der VP-Politiker Erhard Busek sah zu schlecht. Der Sänger Ludwig Hirsch wurde nach einer Woche als  "untauglich" entlassen (Schmerzen in der Ferse), sein Kollege, Song-Contest-Teilnehmer Thomas Forstner, hielt sechs  Tage durch, dann musste er wegen "schwerer Angstzustände und Panikreaktionen" die Uniform ausziehen. Johannes Kunz  (Ex-Bundeskanzler-Sekretär) schaffte 17 Tage (Krümmung der Wirbelsäule), Christian Jungbluth, Sohn eines einflussreichen Vaters, musste wegen des gleichen Leidens gar nicht erst einrücken, Hans Mahr ("Medienmacher") gab auch nur ein  Kurzgastspiel in Uniform. Leider verhindert auch Ex-Verteidigungsminister Werner Fasslabend (die Nebenhöhlen), Andreas Khol (Hautausschlag), Josef Pühringer (chronische Nierensteine) und Wiens ÖVP-Chef (2012) und Befürworter der Wehrpflicht, Manfred Juraczka ", "... hatte leider eine Herzmuskelentzündung" Wien-heute-Interview am 27. 12. 2012.
Den Ministersöhnen Andreas und Wolfgang Staribacher (später selbst Minister) blieb genauso  eine militärische Karriere verwehrt wie dem weniger bekannten Herrn Udo Schreiber. Herrn Schreiber wurde bei der  Musterung "Blindheit auf beiden Augen" diagnostiziert. Sein späterer Beruf: Pressefotograf.
Auch Herr Friedrich Stickler - ÖFB-Präsident bis Ende 2008 - wurde nicht belästigt:
"Ich war nicht beim Bundesheer. Ich würde das nicht "erfolgreich gedrückt" nennen, aber es hat sich damals wirklich so ergeben"
. ORF 2, 7. 6. 2008

 

Seit 1868 gab es in Österreich-Ungarn die "allgemeine Wehrpflicht". Bis 1912 hatten die jährlich 126.000 "einrückend Gemachten" eine dreijährige Dienstzeit beim Herr abzuleisten. Dazu kamen noch neun Jahre in der Reserve. Weitere 80.000 wurden als Ersatzreservisten eingezogen. Sie mussten nur acht Wochen Grundausbildung absolvieren. 1912 kam es zu einer Reduzierung der Dienstzeit auf zwei Jahre, die Jahre als "Reservist" wurden auf zehn erhöht.
Mit dem Wehrgesetz vom 7. 9. 1955  wurde die allgemeine Wehrpflicht erneut eingeführt. Die ersten Einberufungen erfolgten mit 15. 10. 1956. Wehrpflichtig sind alle männlichen Staatsbürger, die das 18. Lebensjahr vollendet und das 51. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Stellungskommissionen prüfen die Wehrpflichtigen auf körperliche und geistige Eignung. Seit 1975 kann alternativ ein Zivildienst abgeleistet werden.
Alle Organisationen, in denen Zivildiener tätig sind, haben großes Interesse am Fortbestand der Wehrpflicht. Denn: mit dem Ende der Wehrpflicht kommt auch das Ende des Zivildienstes!

In Europa gibt es allgemeine Wehrpflicht noch in: D, Ö, CH, Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Litauen und  Griechenland. In Dänemark gibt es Wehrpflicht "nach Bedarf", d. h. sobald sich zu wenige Freiwillige melden. Island hat keine Armee. Bulgarien wird ab 2010 ein Berufsheer aufstellen.

 

Das Bundesheer leistet in Österreich Sicherungs- und Assistenzeinsätze und Hilfeleistungen bei Unglücksfällen von besonderem Ausmaß (Katastropheneinsatz). "Tagesgeschäft" im Rahmen der Ausbildung ist die Suche nach Vermissten, Schneeräumung, Brückenbau, Pistenpräparierung, ...

Dazu kommen Hilfseinsätze im Ausland und Aufgaben in Erfüllung eines UN-Mandats.
Die Dauer der
Wehrpflicht beträgt seit Jänner 2006 sechs Monate. Jährlich gibt es ca. 31.000 Präsenzdiener. Das Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2010 war mit 2,2 Mrd. € (0,77 % des BIP) dotiert. Dazu kamen noch 450 Millionen für die Eurofighter-Rate.
Das
Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2012 betrug lt. BRA 2012 2,2 Mrd. €.
Das
Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2013 ist mit 2,0 Mrd. € dotiert.
Das
Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2014 ist mit 2,1 Mrd. € dotiert.
Das
Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2016 ist mit 1,9 Mrd. € (0,55 % des BIP) dotiert.
Das
Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2017 ist mit 2,288 Mrd. €) dotiert. Bundesvoranschlag 2017 S 150
Das Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2018 ist mit 2,300 Mrd. €) dotiert. Bundesvoranschlag 2018 S 151
Das Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2019 ist mit 2,348 Mrd. €) dotiert. Bundesvoranschlag 2019 S 151
Das Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2020 ist mit 2,546 Mrd. €) (0,64 % des BIP) dotiert. Bundesvoranschlag 2020
Das Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2021 ist mit 2,47 Mrd. €) dotiert.
Das Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2022 ist mit 2,48 Mrd. €) dotiert.
Das Verteidigungsbudget (inkl. Sport) 2023 ist mit 2,45 Mrd. €) dotiert.

Die Friedensstärke ist mit 35.000 Soldaten und Soldatinnen erreicht. Geplante Änderungen bei Mannschaftsstärke und Organisation ab 2006: 10.000 Mann für Aufgaben im Inland; 1.500 Soldaten für ständige Auslandseinsätze, Mobilmachungsstärke 55.000.
Mannschaftsstand 2010: 9.655 Berufssoldaten, 7.759 Grundwehrdiener
Quelle: BMLV
Kampfflugzeuge: 15 Eurofighter (vgl.: Schweiz 33 F/A 18; geplant 66 / Schweden 137 JAS-39 Grippen / Finnland 63 F/A 18 / Norwegen 57 F-16 A/B / Dänemark 48 F-16 A/B / Belgien 71 F-16 A/B / Niederlande 108 F-16 A/B ) Stand 2007

Am 20. Jänner 2013 wurde eine Volksbefragung über die Beibehaltung der Wehrpflicht abgehalten.

 

Die Bundeswehr wird nach erfolgter Umstrukturierung in drei Kategorien unterteilt. An der Spitze stehen die Eingreifkräfte (35.000) Mann, die für komplexe Kampfeinsätze ausgerüstet sind. Sie stellen die deutschen NATO-Kontingente und die EU-Verbände.
Die zweite Kategorie bilden die Stabilisierungskräfte mit 70.000 Mann. Sie sind für internationale Missionen ohne Kampfeinsatz vorgesehen.
Den Alltagsbetrieb (inkl. Rekrutenausbildung) im Inland übernehmen die
Unterstützungskräfte (137.000 Mann).
Gesamtstärke der Streitkräfte (Aug. 2010): 188.700 Berufs- und Zeitsoldaten, 31.200 Wehrdienstleistende, 25.100 freiwillig Längerdienende
Mannschaftsstärke des Heeres: 94.200  - der Luftwaffe: 42.200  - der Marine: 14.500

Die Dauer der
Wehrpflicht beträgt seit 1. 10. 2010 sechs Monate, davon sind zwei Monate der Grundausbildung gewidmet.
Wehrpflichtig sind alle Männer mit deutscher Staatsangehörigkeit im Alter zwischen 18 und 45 Jahren.
Am 1. 7. 2011 wurde die Wehrpflicht und der Zivildienst ausgesetzt.
Die Truppenstärke wird bis 2017 auf 185.000 reduziert.
Stand April 2013: 190.517      Stand 30. Sep. 2014: 171.938 Berufs- u. Zeitsoldaten + 7.108 Freiwillig Wehrdienstleistende
Stand 31. Mai 2016:
Heer 59.640  Streitkräftebasis 41.554  Luftwaffe 28.242  Sanitätsdienst 19.625  Marine 16.081  Bereich Personal 6.889  Bereich Ausrüstung 1.774  Infrastruktur 939  Ministerium 933  Quelle: Bundeswehr

In den nächsten sieben Jahren soll die Bundeswehr von derzeit faktisch knapp 170.000 auf 198.000 Soldaten anwachsen. Hinzu kommen künftig 61.400 zivile Dienststellen. Zu den vorhandenen 50 Schiffen werden in den kommenden Jahren 5 zusätzliche Korvetten in Dienst gestellt. 100 bereits ausgemusterte Leopard -2-Panzer wurden bereits zurückgekauft und werden überholt. Damit verfügt die Bundeswehr wieder über 328 Leopard 2.
Die Cyber-Einheit soll ausgebaut und als eigenständige Truppe neu gebildet werden.
  Quelle: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Februar 2017

Wehrbudget 2009:  27 Mrd.(40 Mrd. $ Kurs 1,45 Aug. 09) = 8,8 % des Bundesbudgets bzw. 1,36 % des BIP
Wehrbudget 2010:  31 Mrd.(45 Mrd. $ Kurs 1,45 Okt. 09)  = 9,5 % des Bundesbudgets. Personal 15,9 Mrd., Beschaffung 10,5 Mrd., Sonstiges 4,8
Wehrbudget 2011:  33 Mrd.(41 Mrd. $ Kurs 1,25 Juni 12)
Wehrbudget 2012:  32 Mrd.(43 Mrd. $ Kurs 1,35 Nov. 11) = 10,9 % des Bundesbudgets.
Wehrbudget 2014:  32,8 Mrd. (44 Mrd. $ Kurs 1,30 Juni 13) = 1,3 % des BIP
Wehrbudget 2015:  39 Mrd. $ 1,2 % des BIP Quelle SIPRI
Wehrbudget 2016:  34,3 Mrd. €  (37,7 Mrd. $ Kurs 1,10 Juli 16) Quelle Bundesfinanzministerium
Wehrbudget (BVA) 2017:  36,6 Mrd. €  (40,2 Mrd. $ Kurs 1,10 Juli 16Quelle Bundesfinanzministerium
Wehrbudget (BVA) 2019:  43,2 Mrd. €  Quelle Bundesfinanzministerium
Wehrbudget (BVA) 2020:  44,7 Mrd. €  (1,37 % des BIP) Quelle Bundesfinanzministerium
Laufende Beschaffungsorder: 180 Eurofighter "Typhoon", 60 Transportflugzeuge A400M, 80 Transporthubschrauber NH90, 80 Kampfhubschrauber "Tiger", 4 Fregatten "125", 410 Schützenpanzer Puma", ...
Zahl der U-Boote: Vier (Klasse 212 A) Anschaffung von zwei weiteren geplant
Sep. 2010

Quelle: Munich Security Report / The Pioneer 2. 10. 2020

 

Auch in der Schweiz wird umstrukturiert. Der Umfang der „Armee XXI“ soll 220.000 Personen umfassen, von denen 140. 000 Aktive und etwa 80.000 Reserveangehörige sind. Frauen zwischen 18 und 28 können sich freiwillig zum Militärdienst melden. Ihnen stehen alle Funktionen offen, die keinen Kampfauftrag beinhalten.
 
Die Dauer der Wehrpflicht beträgt 280 Tage (je nach Truppengattung 18 oder 21 Wochen Rekrutenschule. Danach 7 oder 6  Wiederholungskurse à 3 Wochen im Jahresabstand. 7 Kurse für jene, deren Rekrutenschule 18 Wochen dauerte, 6 Kurse für jene, die schon 21 Wochen RS absolviert haben). Maximal 15% eines Rekrutenjahrganges können die gesamte Ausbildungszeit (300 Tage) durchgehend leisten. Wiederholungskurse gibt es für sie nicht mehr, allerdings bleiben sie zehn Jahre in der Reserve. Das Heeresbudget ist mit 2,7 Mrd. $ dotiert. Die Friedensstärke ist mit 3.500 Offizieren + Unteroffizieren und der aktuellen Zahl an Wehrpflichtigen erreicht.
Die 54 Kampfjets F5 "Tiger" werden bis 2015 außer Dienst gestellt. Für einen Teilersatz sind 2,2 Mrd. Franken budgetiert.
Das Rüstungsprogramm 2008 wurde vom Bundesrat mit 917 Mio. Franken ausgestattet. 404 Mio. flossen in die Kampfwerterhaltung der F/A-18-Flotte, für 396 Mio. wurden 220 geschützte Mannschaftstransportfahrzeuge angeschafft, 117 Mio. waren für den Kauf von ABC-Fahrzeugen vorgesehen.
2009 war das Materialbeschaffungsvolumen mit 496 Mio. Franken
dotiert.
2009 exportierte die Schweiz Kriegsmaterial im Wert von 727,7 Mio. Franken (2008: 722 Mio. Franken). Quelle: SECO
2010 wurde ein Teilersatz der
F5 "Tiger" verschoben. Spätestens 2015 soll ein neues Beschaffungsverfahren starten.
Die künftige Armee soll einen Personalstand von 80.000 aufweisen und jährlich mit 4,4 Mrd. Franken budgetiert werden. Anderer Meinung ist die Sicherheitskommission des Ständerats (SiK), sie verlangt eine Armee mit 100.000 Soldaten (Kosten: 5,1 Mrd. Franken) und die zügige Anschaffung von 22 neuen Kampfflugzeugen. 20. 5. 11
Im März 2012 hatte die Armee einen Personalstand von 186.143.  Armeezählung 2012

Am 19. März 2015 stimmte der Ständerat mit 32 Ja : 3 Nein für eine Reduzierung der Armee auf einen künftigen Sollbestand von 100.000 Mann.

Zusätzlich zum ordentlichen Rüstungsprogramm 2015 wurde am 12. August 2015 zuhanden des Parlaments ein Sonder-Rüstungsprogramm erlassen. Finanziert wird es durch die wegen der Ablehnung des Ankaufs von 22 Gripen (siehe Abstimmung vom 18. 5. 2014) frei gewordenen Finanzmittel (874 Mio. Franken), welche Ausrüstungsdefizite bei den Bodentruppen beheben sollen.
558 Mio. Franken sind für die Modernisierung geländegängiger LKWs vorgesehen, 118 Mio. Franken für  Kommunikationssysteme, 100 Mio. Franken für Munitionsbeschaffung und 98 Mio. Franken für die Flugabwehr.

Am  14. 9. 11  sprach sich der Nationalrat für eine Aufstockung des Armeebudgets auf 5 Mrd. Franken, einen Sollbestand von 100.000 Soldaten und den Ersatz der Tiger F-5E durch 22 neue Kampfjets bereits in der nächsten Legislaturperiode.
Die Wahl des Bundesrats fiel auf den Saab Gripen. 22 Stück sollen rund 3 Mrd. Franken kosten. 30. 11. 11

Das Rüstungsprogramm 2015 sieht die Anschaffung von Rüstungsgütern im Wert von 542 Mio. Franken (2014: 771 Mio. Franken, 2013: 740 Mio. Franken) vor.

Die Schweiz erwirbt von Lockheed Martin 36 Flugzeuge des Typs F-35. Budgetiert sind dafür 6 Milliarden Franken. Beschaffungszeitraum bis 2030.

"The Swiss army, in its present state, is almost useless." Urteilt eine britische Delegation unter Brigadier Robert Cottrell-Hill im Herbst 1949.
Feldmarschall Montgomery schließt sich der Einschätzung, dass die Schweizer Armee weder fähig wäre, mit den Westmächten zu kooperieren, noch in der Lage, den Kampf (gegen eine russische Armee) autonom zu führen.

 

ATOMMACHT; 1.920 Atomsprengköpfe waren 2014 sofort einsatzbereit. Gesamtbestand: 7.300  Quelle: SIPRI 2014
In den USA, der stärksten Militärmacht der Welt, gibt es keine
Wehrpflicht. Das Verteidigungs-Budget betrug 2009/10 636 Mrd. $ (4,7 % des BIP), davon entfallen 128,3 Mrd. $ auf die Kriege in Afghanistan und im Irak.
Eine Solderhöhung um 3,4 % ging sich noch aus. Budgetperiode 1. 10. 09 - 30. 9. 10
Das Verteidigungs-Budget 2010/11 stieg auf 549 Mrd. $ + 159 Mrd. $ für die Kriege in Afghanistan und im Irak macht gesamt 708 Mrd. $. Budgetperiode 1. 10. 10 - 30. 9. 11
Im Verteidigungs-Budget 2011/12 (Voranschlag) sind 553 Mrd. $ + Kriegskosten geplant. Quelle Pentagon
Mit 600 Mrd. $ Ausgaben für das Militär waren die USA 2013 weltweit Spitzenreiter. Davon waren für Rüstungsgüter 168 Mrd. $ budgetiert  Quelle: IISS Rüstungsbericht
Verteidigungs-Budget 2014/15  527 Mrd. $  (= 4,4 % des BIP) + Afghanistankosten
Verteidigungs-Budget 2015/16  590 Mrd. $ [davon 17 % für die Beschaffung von Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen, ... / 42 % für den laufenden Betrieb der Streitkräfte / 24 % für Löhne]
Verteidigungs-Budget 2016/17  619 Mrd. $
Verteidigungs-Budget 2017/18  700 Mrd. $ [davon 60 Mrd. für Kriegseinsätze in Afghanistan, Irak + Syrien] 640 Mrd. kosten die Waffenkäufe, die Bezahlung der Soldaten (bekommen eine Gehaltserhöhung um 2,1%) und der Ausbau der Raketenabwehr (8,5 Mrd. $)
Verteidigungs-Budget
2018/19  716 Mrd. $
Verteidigungs-Budget 2020/21  778 Mrd. $ Rüstungsausgaben
Verteidigungs-Budget 2021/22  778 Mrd. $

Artikelauszug NZZ 30. 12. 2022
 

Die Kosten für die Kriegsveteranen trägt das Department of Veteran Affairs. Es musste 2008 84,8 Mrd. $ dafür einsetzen.
Die Friedensstärke ist mit 1.452.000 Soldaten erreicht. Nach Waffengattungen gegliedert verfügt die Army mit 547.000 (nach Neurekrutierungen von 22.000 Soldaten im Juli 09) über die meisten Soldaten, es folgen die Navy mit 380.000, die Airforce mit 375.000 und das Marine Corps mit 175.000.
Von 570.000 Soldaten (Stand 3/2012) soll die
Army auf 450.000 schrumpfen.
Problemen bei der Rekrutierung neuer Soldaten tritt die
Army seit Juli 2007 mit einer "Eintrittsbonuszahlung" entgegen. Bereits im ersten Monat verpflichteten sich 9.972 Männer und Frauen und kassierten 20.000 Dollar für ihre Unterschrift.
2006 begingen 102 Soldaten Selbstmord, 2007 115, 2008 143.
Truppenstärke 2016: 1.310.000

Die USA besitzen
11 Flugzeugträger. Der im März 2009 in Dienst gestellte Träger "George H. W. Bush" kostete 6,3 Mrd. $. Er misst in der Länge 330 Meter, ist 70 Meter breit, verdrängt 102.000 Tonnen. Angetrieben von zwei Atomreaktoren erreicht er eine maximale Geschwindigkeit von 60 km/h. 5.500 Besatzungsmitglieder und 70 Flugzeuge sind auf dem Schiff stationiert. "George H. W. Bush" löst den letzten konventionell angetrieben Träger "Kitty Hawk" ab.
Das Landungsschiff "New York", Kosten 1 Mrd. $, in Dienst gestellt am 7. 11. 09, hat in seinem Bug 7,5 Tonnen Stahl eingeschmolzen aus den Trümmern der zerstörten Twin Towers.
Die zwei nächsten Flugzeugträger - "Gerald Ford" + "John F. Kennedy" - werden je 12 bis 13 Mrd. $ kosten, die beiden Marinefliegergeschwader je 5,7 Mrd. $. Die Lebensdauer der Träger wird mit 50 Jahren angenommen. Eine Reduzierung der 11 Flugzeugträger auf 8 wird empfohlen.
Am 22. Juli 2017 wurde - nach zwölf Jahren Bauzeit - mit der "Gerald R. Ford" der neueste atomar getriebene
 Flugzeugträger in Dienst gestellt. Baukosten 12,9 Mrd. $. Bis 2058 sind insgesamt zehn Träger der "Ford-Klasse" geplant, jeder mit einer Lebensdauer von 50 Jahren.
Die "Gerald R. Ford" verdrängt über 100.000 Tonnen, ist 328 Meter lang und auf dem Flugdeck 77 Meter breit. Sie wird 2020 einsatzbereit sein. Geschwindigkeit 55 km pro Stunde. Besatzung: 4.500 Personen. Flugzeuge: 75

Im März 2010 vereinbarten die USA und Russland einen weiteren Abbau ihrer Atomarsenale bis 2017.
Dann soll jede Nation noch über 1.550 Sprengköpfe und 800 Trägersysteme verfügen. Die Zahl der bereits mit Atomsprengköpfen bestückten Raketen und schweren Atombombern wird auf 700 begrenzt.

Rund 1,2Bio. $ soll die Modernisierung und Diversifizierung der nuklearen Abschreckung Amerikas über die nächsten 30 Jahre kosten.
Die B52- und B2B-Flugzeuge werden Mitte der 2020er Jahre durch den Tarnkappenbomber B-21 Raider ersetzt, die Kampfflugzeuge F-15E und F-16, die konventionelle und nukleare Waffen tragen können, durch die neuen F-35.
Zwischen 2022 und 2033 sollen die gegenwärtigen Unterseeboote der Ohio-Klasse, die mit Trident-Raketen bewaffnet sind, durch 12 neue Schiffe der Columbia-Klasse ersetzt werden. Als Neuheit sollen die U-Boote künftig auch Marschflugkörper abschießen können.   Quelle: NZZ-International 7. 2. 2018 Titelseite
 

 

ATOMMACHT; 8.000 Atombomben. Quelle: SIPRI 2014
In Russland betrug die
Wehrpflicht bis Ende 2006 24 Monate. 2007 waren es 18 Monate, seit 2008 12 Monate. Das Verteidigungsbudget 2007 betrug 31 Mrd. US-$ (Kurs 1$ = 30 Rubel) - es war der größte Posten des gesamtstaatlichen Budgets, beachtlich auch jenes für "Sicherheit, Recht und Ordnung" 25 Mrd. US-$
Das Budget 2009 brachte eine Erhöhung der Mittelzuteilung für die Verteidigung um 27 % auf 2,4 Billionen Rubel (95 Mrd. $ Kurs 1$ = 25 Rubel). Interfax 16. 9. 2008 . Andere Quellen nennen für 2009 35 Mrd. US-$ Verteidigungsausgaben. SIPRI 2009 beziffert die Ausgaben für 2008 mit 58,6 Mrd. $.
Eine Zunahme der Militärausgaben 2010 um 8 % gegenüber 2009 kündigte der stv. MinPräs. Sergej Iwanow an.
Für 2011
ist eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets um 13 % vorgesehen. Haushaltsbeschluss vom 29. 7. 10
SIPRI 2012 beziffert die Ausgaben für 2011 mit 60 Mrd. $.
Friedensstärke 970.000 Soldaten - war 2012 erreicht.

2013 werden die Ausgaben für Verteidigung + nationale Sicherheit zusammen auf 4,1 Bio. Rubel (138 Mrd. $ Kurs 1$ = 30 Rubel) steigen. Das entspricht knapp einem Drittel des gesamten Staatsbudgets von 13,4 Bio. Rubel. Budget Dumabeschluss  23. 11. 2012
Mit 68 Mrd. $ Ausgaben für das Militär lag Russland 2013 weltweit an dritter Stelle  Quelle: IISS Rüstungsbericht

2014 Ausgaben für Verteidigung + nationale Sicherheit zusammen 4,9 Bio. Rubel (150 Mrd. $ Kurs 1$ = 33 Rubel 12/2013)

2015 soll der Anteil der Verteidigung am Gesamtbudget um 20 % auf 3,27 Bio. Rubel anwachsen.
Am 10. 4. verabschiedete die Staatsduma für 2015 ein geändertes Budget. Die Verteidigungsausgaben werden auf
3,11 Bio. Rubel (60 Mrd. $) reduziert, das entspricht weiterhin einen 20%-Anteil am Staatsbudget (15.215 Mrd. Rubel)
Laut Nachrichtenagentur TASS ist die Beschaffung von ~700 gepanzerten Fahrzeugen, 126 Flugzeugen, 5 Kriegsschiffen und 4 U-Booten vorgesehen.

2016 sind für die Verteidigung 3,2 Bio. Rubel (4 % des BIP; 19 % der Staatsausgaben) budgetiert. Quelle: Russische Regierung - BVA 2016

Verteidigungs-Budget
2020/21  61,7 Mrd. $

Verteidigungs-Budget 2024  10,8 Bio. Rubel (105,7 Mrd. CHF) Erhöhung gegenüber 2023: 22 %  Quelle: Russische Regierung - BVA 2024

2010 führte Russland mit Frankreich Gespräche über den Ankauf von bis zu vier Hubschrauber-Trägern "Mistral", Stückpreis 500 bis 600 Mio. €. Ein Schiff der "Mistral-Klasse" kann neben 60 Helikoptern, 40 Kampfpanzern, 70 Panzerwagen noch 450 bis 900 Soldaten und ein Krankenhaus aufnehmen. Frankreichs Nato-Partner waren wenig begeistert. Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten. Die staatliche "Vereinigte Schiffsbau-Korporation" (OSK) will in Kooperation mit ausländischen Unternehmen die Schiffe in Russland bauen. 2011 wurden zwei Schiffe bestellt.
2014 wurde der erste Helikopterträger, die "Wladiwostok" fertig gestellt. Er wird mit dem russischen Kampfhubschrauber
"Alligator Ka 52" bestückt. Das zweite Schiff, die "Sewastopol" ist noch im Bau. Der Kaufpreis (1,2 Mrd. €) für beide Träger ist bereits bezahlt. Juli 2014
Die EU-Sanktionen gegen Russland (2015) ließen das Geschäft platzen. Russland forderte von Frankreich wegen Vertragsbruchs eine finanzielle Abgeltung (angeblich zahlte Frankreich 950 Mio. Euro).
Mit Ägypten fand sich im September 15 ein Abnehmer für die beiden Mistral-Schiffe. Angeblich ging ein Schiff an Saudi-Arabien.
NZZ 25. 9. 15

Bis 2020 soll die Armee mit mehr als 600 Kampfjets, 100 Schiffen und 1.000 Hubschraubern aufgerüstet werden. Gesamtwert der Anschaffungen 476 Mrd. € (19 Billionen Rubel)  Vize-Verteidigungsminister Wladimir Popowkin zu Agentur Interfax am 24. 2. 2011

Bei den Kampfhandlungen in Tschetschenien sollten seit 2003 nur noch Freiwillige bzw. Berufssoldaten ("Kontraktniki") im Einsatz sein. Die Vertragsbedingungen (42 Monate, schlechte Bezahlung) sind jedoch zu wenig Anreiz für Interessenten. Daher werden viele Rekruten nach sechs Monaten "überredet" eine Verpflichtung als "Kontraktnik" zu unterschreiben. Trotzdem kann der Bedarf an Zeitsoldaten nicht einmal zu 20 % gedeckt werden.
In den Großstädten Moskau und St. Petersburg  entziehen sich 96 %! der Wehrpflichtigen ihrer Rekrutierung.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums

  • gab es in der Armee zw. 1.1.06 und 30.11. 2006 514 Todesfälle. Davon fielen 55 Soldaten in Tschetschenien, 193 begingen Selbstmord, 22 überlebten eine "Mutprobe" nicht.
  • starben 2007 450 Soldaten (224 entzogen sich durch Selbstmord den Schikanen durch Dienstältere oder kamen durch diese um, 126 starben bei  Unfälle, 41 Verkehrsopfer, 23 wurden ermordet, 15 Opfer von Schikanen und 13 starben durch falsches Hantieren mit Waffen). [Der Oberste Militärstaatsanwalt bezifferte für 2007 die Selbstmorde mit "mehr als 340"]

Russland exportierte 2009 Rüstungsgüter im Wert von 7,4 Mrd. $ (+10 % gegenüber 2008)


Quelle: ISS, ICAN   WZ 3. 2. 2022                                                                                                      Quelle: NZZ 14. 11. 2023

In Ungarn beträgt die Wehrpflicht sechs Monate. Das Heeresbudget 2008 ist mit 1,1 Mrd. € (1,18 % des BIP) dotiert. Die Friedensstärke ist mit 33.500 Soldaten erreicht. Obwohl die Wehrpflicht noch in der Verfassung verankert ist, besteht die Armee seit November 2004 ausschließlich aus Berufssoldaten.
 
In Schweden betrug die Wehrpflicht sieben bis fünfzehn Monate. Das Heeresbudget 2008 war mit 38,6 Mrd. Kronen (4 Mrd. €; 1,18 % des BIP; 2009: 1,3 % des BIP) dotiert. Die Friedensstärke war mit 34.000 Soldaten erreicht. Eine Reform sollte bis 2007 die bisher 17 Kampfschiffe auf sieben reduzieren, statt sieben U-Booten nur noch
vier in Betrieb sein, die Kampfflugzeug-Divisionen von acht auf vier halbiert. Die Wehrpflicht blieb bis Juni 2010 bestehen, statt bisher 15.000 wurden nur noch 10.000 Wehrpflichtige einberufen, die Ausbildung von 11 auf 10 Monate verkürzt.
Im Juli
2010 kam es zur Abschaffung der Wehrpflicht. Ein Berufsheer von rund 20.000 hoch spezialisierten Soldaten wurde mit der Landesverteidigung und Auslandseinsätzen im Rahmen der NATO betraut.
 
In Norwegen beträgt die Wehrpflicht zwölf Monate. Das Heeresbudget ist mit 2,9 Mrd. $ dotiert. Die Friedensstärke ist mit 26.000 Soldaten erreicht.
 
Das neutrale Finnland bleibt bei der allgemeinen Wehrpflicht. Die Dienstzeit dauert 6 Monate. Mit einem Heeresbudget 2008 von 2,3 Mrd. € finanziert es eine 27.000 Mann-Armee, die Marine und die Luftwaffe (57 Kampfflugzeuge F/A 18).
Verteidigungsbudget 2013 von 3,3 Mrd. €. Truppenstärke (Armee, Marine, Luftwaffe) 37.000

 

ATOMMACHT; 225 Atombomben. Quelle: SIPRI 2014   Die Anzahl der Atomsprengköpfe wird auf bis zu 260 erhöht. NZZ  7. 4. 2021
In Großbritannien gibt es eine Berufsarmee.
Das Verteidigungsbudget 2014 betrug 34 Mrd. £ (57,6 Mrd. $)   = 2,4 % des BIP Zollwertkurs BMF 1. 07. 2014: 1€ = 0,8005 £ = 1,3563 $
Die
Friedensstärke beträgt ~200.000 (Heer ~105.000 Mann, Royal Air Force ~45.000, Royal Navy ~40.000). Bis zum
Jahr 2015 wird eine neue Generation von Transport und Kampfmitteln beschafft: 2 Flugzeugträger (Kosten 7,8 Mrd. $) mit je 36 F-35 (von Lockheed Martin) + 4 weitere Flugzeuge, 6 "Astute"-Angriffs-U-Boote (Stückpreis 1 Mrd. €), 9 Zerstörer, Landungsschiffe für amphibische Aktionen, Eurofighter, Angriffshelikopter, weit reichende Präzisionsmunition, computergesteuerte Befehls- und Kontrollsysteme.
Die "HMS Astute" - Stapellauf 2007 - wurde 2009 in Dienst gestellt, Besatzung: 98 Mann, Länge: 97 m, Verdrängung: 7.800 t, Bewaffnung: Torpedos, Raketen, Marschflugkörper. Die Reaktorfüllung reicht über die gesamte Einsatzdauer (25 Jahre).

Mit 57 Mrd. $ Ausgaben für das Militär lag GB 2013 weltweit an fünfter Stelle  Quelle: IISS Rüstungsbericht

SIPRI  beziffert das Verteidigungsbudget 2014 mit 60,5 Mrd. $ (2,2 % des BIP).
SIPRI  beziffert das Verteidigungsbudget 2015 mit
56 Mrd. $ (2 % des BIP).
 
Budgetkürzungen könnten den vollwertigen Ersatz der Flugzeugträger "Ark Royal" (inkl. der zugehörigen "Harrier"-Jets außer Dienst seit Jän. 2011) und "Illustrious" (außer Dienst ab 2014) verhindern. Möglicherweise wird nur ein Flugzeugträger und ein Hubschrauberträger gebaut. Fertigstellung 2015. Eine Stornierung der Verträge käme teurer als die Baukosten von 6 Mrd. ₤. Die Trägerflugzeuge kommen erst 2019.
Die Modernisierung der "Trident"-Atomraketen wird auf 2015 verschoben.
Die Zahl der Soldaten wird bis 2015 um 17.000 auf 158.000 reduziert. 25.000 zivile Stellen werden gestrichen.
Die Armee wird bis 2025 um rund 10.000 auf 72.500 Soldaten reduziert, womit die britische Armee auf ihren kleinsten Bestand seit 1714 schrumpft. Die Zahl der Panzer sinkt von 227 auf 148. Auch die Royal Air Force muss Abstriche hinnehmen. Insgesamt aber hat die Regierung eine Erhöhung des Verteidigungsetats für die nächsten vier Jahre um
16,5 Mrd. £ angekündigt. NZZ  7. April 2021

Taufe eines neuen Flugzeugträgers ("HMS Queen Elizabeth") am 6. Juli 2014. Daten: Länge 283 m, Gewicht 65.000 t. Kapazität für 40 Kampfflugzeuge
Vergleich: Frankreichs einziger Flugzeugträger, die 1994 in Dienst gestellte "Charles de Gaulle" misst  261 m und verdrängt 42.000 t / Der letzte britische, 2011 außer Dienst gestellte, Träger "Ark Royal" war 210 m lang und verdrängte 22.000 t  / Die US-Träger haben eine Verdrängung von 100.000 t bei einer Länge von 330 Metern.

Der Träger ist ab 2020 einsatzbereit. Noch im Bau ist das Schwesterschiff, die "Prince of Wales" (Getauft am 8. 9. 2017). Die Schiffe kosten zusammen 6,2 Mrd. £, bei Auftragserteilung 2007 war man von 3,7 Mrd. £ ausgegangen.
Antrieb: Gasturbinen und Dieselgeneratoren
Jeder Träger soll mit 36 Kampfjets des US-Modells F-35B Lightning 2 (Preis 100 Mio.
£ pro Stück) ausgerüstet werden.

Bei Amtsantritt müssen die Premierminister einen handschriftlichen Brief verfassen, der den Kommandanten der vier mit Trident-Atomraketen ausgerüsteten U-Booten Anweisungen gibt, wie sie im Fall eines feindlichen Erstschlags gegen London zu reagieren haben. Die Optionen sind: atomar Zurückschlagen; Unterstellung unter US-Kommando; nach Australien flüchten; nach eigenem Urteil entscheiden. Quelle: NZZ-International 23. 7. 16 S 2      

ATOMMACHT; 300 Atombomben.  Quelle: SIPRI 2014
Das Heeresbudget für 2011 betrug 43 Mrd. € (60,2 Mrd. $).
Die Landstreitkräfte umfassen 125.000 Berufssoldaten.
Stand 6/2008 2019 soll der Mannschaftsstand der Streitkräfte auf 200.000 schrumpfen.
Die Luftwaffe wird auf 50.000 und die Marine auf 44.000 Berufssoldaten reduziert.
Truppenstärke 2015: 210.000
 
Militärbudget für den Zeitraum 2009 - 2014 184,8 Mrd. € (230 Mrd. $  Kurs am 29. 10. 08  1 € = 1,25 $) beschlossen 10/2008.
Militärbudget 2011: 45 Mrd. € (56 Mrd. $
 Kurs am 20. Juni 12  1 € = 1,25 $) Quelle SIPRI
Militärbudget 2013: 30,1 Mrd. € (38,5 Mrd. $  Kurs am 28. März 13  1 € = 1,28 $) Quelle Präsident Hollande in TV-Interview 28. 3. 13
Mit 52 Mrd. $ Ausgaben für das Militär lag Frankreich 2013 weltweit an sechster Stelle  Quelle: IISS Rüstungsbericht

Militärbudget 2014: 31,4 Mrd. €. Unter Berücksichtigung vorgesehener Verkäufe von Armeeeigentum sinkt das Budget knapp unter 30 Mrd. € (1,5 % des BIP - 1962: 5,4 % - bzw. 500,-- pro Kopf). Anteil der Verteidigungsausgaben am Staatsbudget: 11 %.
SIPRI  beziffert das Verteidigungsbudget 2015 mit 51 Mrd. $ (2,1 % des BIP).
Für die Militärbudgets von 2014 bis 2019 sind 179,2 Mrd. € eingeplant.
Geplanter Personalstand Ende 2019: Knapp unter 200.000
Zukünftig wird das Heer über 8 Kampfbrigaden mit gesamt 250 Kampfpanzern, 650 Schützenpanzern, 80 Kampf- und 130 Transporthelikoptern verfügen.

"Das Verteidigungsbudget muss in den kommenden fünf Jahren von derzeit 1,77 % des BIP auf 2 % wachsen". General Pierre de Villiers, Chef der französischen Streitkräfte, in der Zeitung <Les Echos> im Dezember 2016.
 
Budgetkorrektur Quelle Handelsblatt 30. Mai 2015
Frankreichs Präsident kündigte am 29. 4. 2015 an, dass das Verteidigungsbudget wegen der aktuellen Krisen in Afrika und Nahost ab 2016 über vier Jahre um gesamt 3,8 Mrd. € wachsen wird. Davon sollen besonders die Bereiche Luftstreitkräfte, Cyberabwehr und Geheimdienst profitieren.
 
Um immer einen Flugzeugträger im Einsatz zu haben, war der Bau eines zweiten Flugzeugträgers vorgesehen, Präsident Sarkozy verschob die Entscheidung darüber ans Ende seiner Amtszeit. Der gemeinsam mit Großbritannien geplante Katapultträger (60.000 t) soll über einen konventionellen Antrieb verfügen. Unter Präsident Hollande entschlummerte das Projekt.
Derzeit besitzt Frankreich den atomar angetriebenen Träger Charles de Gaulle (Baukosten mehr als 3
Mrd. Euro). Der geplante Katapultträger hätte über einen konventionellen Antrieb verfügt.
Zwei Lenkwaffenfregatten der Klasse Horizon - die "Chevalier Paul" und die "Forbin" (7.000 Tonnen Verdrängung und Stealth-Technik-Struktur) - wurden 2009 bzw. 2010 in Dienst gestellt. Ebenfalls zwei Stück wurden an den Projektpartner Italien geliefert.
Atomgetriebene U-Boote: 11, inklusive der 4 mit Atomraketen bestückte strategische Unterseeboote (deren jüngstes, die "Le Terrible", am 21. 3. 2008 von Stapel lief). Geplant waren 6 neue nukleargetriebene Jagd-U-Boote, die wurden  mittlerweile "weggespart".
Die Kampfflugzeuge werden längerfristig auf 225 beschränkt, dazu zählen auch die 40 mit Atomraketen bewaffneten Kampfflugzeuge (2008 waren es noch 60). Typen: Rafale + Mirage 2000D
Langfristiger Arsenalbestand: 225 Kampfjets (Rafale), 12 Drohnen, 10 U-Boote, 1 Flugzeugträger; 66.000 einsatzbereite Soldaten.
Aus Kostengründen werden bis 2019 jährlich nur noch 11 Rafale-Kampfflugzeuge in Dienst gestellt.
Die Beschaffung von 26 Aufklärungsdrohnen bis 2019 ist geplant.
Ende Juli 2013 bekamen die Streitkräfte ihren ersten Militärtransporter vom Typ A400 (Produzent: EADS)

2300 sofort einsatzbereite Soldaten sollen weiterhin für Auslandseinsätze in Krisengebieten bereit stehen.

Die "Barracuda"-Klasse ist eine neu entwickelte, nuklear angetrieben U-Boot Gattung. Sechs Stück werden produziert. Kosten 9,1 Mrd. Euro. Das erste Boot dieser Klasse, die SUFFREN, wird Ende 2020, das letzte 2029 in den Dienst gestellt. Daten:

Nach den, von den afrikanisch-stämmigen Jugendlichen im November 2005 verursachten Unruhen, bedauerten Politiker aller Parteien die Abschaffung der Wehrpflicht mit dem Hinweis auf die integrierende Wirkung des Militärdienst.

 

In der Türkei gibt es Wehrpflicht. Dauer: 18 Monate. Das Heeresbudget beträgt 5,8 Mrd. $. Die Friedensstärke ist mit 515.000 Soldaten erreicht. Waffenimporte zwischen 2000 und 2004 im Wert von 3,3 Mrd. $.
Quelle: SIPRI Yearbook 2005
2009 bestellte die Türkei in Deutschland sechs U-Boote "U214" im Wert von 2 Mrd. €.
Militärhaushalt 2015: 13 Mrd. € (Kurs 31. 12. 15:0,92 € = 1 US$) Quelle SIPRI  
Truppenstärke 2016: 410.000 Quelle SIPRI
Militärhaushalt 2018: 40,4 Mrd. Lira (~ 11 Mrd. sfr). + 40 % gegenüber 2017 Quelle NZZ 9. 10. 2017  
 
In Griechenland gibt es Wehrpflicht. Dauer: 12 - 15 Monate. Heeresbudget 2008: 5,2 Mrd. €. Die Friedensstärke ist mit 160.000 Soldaten erreicht. Waffenimporte zwischen 2000 und 2004 im Wert von 5,3 Mrd. $.
2005 - 2009 zählte Griechenland weltweit zu den fünf wichtigsten Rüstungskäufern. SIPRI Yearbook 2005 + 2009
2000 hat Griechenland in Deutschland vier neue U-Boote und die Modernisierung dreier älterer Modelle in Auftrag gegeben. Bestellwert: 2,85 Mrd. €. Nach mehrjähriger Abnahmeverweigerung - Begründung: Qualitätsmängel - wurde am 2. 11. 2010 das erste U-Boot übernommen.
Verteidigungsbudget 2010: 7,8 % des BIP  Quelle: Griechisches Finanzministerium 6/11 bzw. 4,3 % des BIP für Rüstung  lt. OECD bzw. 2,3 % des BIP lt. SIPRI
Aufgrund notwendig gewordener Sparmaßnahmen wird ab 2011 das Verteidigungsbudget um 25 % gekürzt, die vorgesehene Beschaffung von 40 Kampfflugzeugen (Eurofighter?), sechs Fregatten (aus Frankreich) und 40 russischen Schützenpanzern auf unbestimmte Zeit verschoben. Ausgaben für den Militärhaushalt 2008:   7,24 Mrd. €
Ausgaben für den Militärhaushalt 2011:   5,86 Mrd. € Quelle SIPRI     4,6 Mrd. € (2,1 % des BIP) Quelle: Patrick Keller (Konrad Adenauer Stiftung)

2011 lag der Personalstand der Armee bei 135.000 Männern und Frauen, darunter ~50.000 Wehrpflichtige, die ihre nunmehr neun Monate betragende Dienstzeit abdienten. Kein anderes NATO-Mitglied hat - verglichen mit seiner Einwohnerzahl - mehr Soldaten.
3/4 des Militärbudgets (= 3,45 Mrd. €) mussten für die Personalkosten aufgewendet werden.
Militärhaushalt 2013: 5,9 Mrd. $ Truppenstärke: 109.000 Quelle SIPRI
Militärhaushalt 2015: 4,2 Mrd.  € (2,4 % des BIP)     Truppenstärke 2016: 110.000 Quelle SIPRI
Ausgaben für den Militärhaushalt 2018:   3,75 Mrd. €
Militärhaushalt 2019: 4,2 Mrd.  € (2,3 % des BIP)

Zwischen 2000 und 2011  waren die USA Hauptlieferant von Rüstungsgütern, gefolgt von Deutschland (23 %) und Frankreich. Quelle SIPRI

 

ATOMMACHT; 90 - 110 Atombomben  Quelle: SIPRI 2014
Auch in Indien ist
Wehrpflicht. Das Heeresbudget beträgt 11 Mrd. $. Die Friedensstärke ist mit 1.170.000 Soldaten erreicht.
2004 hat Indien für 974 Mio. $ den von Russland 1987 in Dienst gestellten, seit 1992 auf dem Trockendock
liegenden Flugzeugträger "Admiral Gorshkov" gekauft. Nach einer Generalüberholung in einer russischen Werft sollte das Schiff 2008 Indien übergeben werden. Inklusive 16 MiG-29K-Flugzeuge. 2009 verschoben die Russen die Auslieferung auf 2013. Auch beim Preis verlangten sie eine "Korrektur" auf 2,9 Mrd. $!
In den letzten 40 Jahren hat Indien für russische Waffen insgesamt 30
Mrd. $ bezahlt.
Vom russischen Kampfhubschrauber Mi-17 orderte Indien 2008 80 Stück, 2010 plante Indien den Kauf weiterer 59 Stück. Gesamtauftragsvolumen: 1,5 Mrd. €.
Beschaffungsprogramm bis 2010 bis 2022, Gesamtwert 100 Mrd. $, Schwerpunkte:
  • Kauf von 126 Kampfflugzeugen für 10 Mrd. $.
    Zur Wahl stehen: F/A 18-Super Hornet (Boeing), F-16 Super  Viper (Lockheed Martin), Rafale (Dassault), MiG 35 (Russland), Typhoon (Eurofighter), Gripen (Saab)
  • Für 197 Kampfhubschrauber + 12 schwere Transporthubschrauber sind 3 Mrd. $ budgetiert.
  • Die Marine darf sich auf 7 U-Boote + 12 Fregatten freuen.
  • Modernisierung der Artillerie: 2 Mrd. $

2009 verließ Indiens erstes selbstgebautes Atom-U-Boot das Trockendock. Nach Abschluss aller Tests wird es in drei bis fünf Jahren in Dienst gestellt. Für den Zeitraum 2010 bis 2019 wurde von Russland ein Atom-U-Boot geleast.
2013 hat der Atomreaktor des ersten selbst entworfenen und gebauten Atom-U-Boots den Betrieb aufgenommen (August).
2013 wurde die VIKRANT, Indiens erster selbst gebauter Flugzeugträger, zu Wasser gelassen (August). Die Inbetriebnahme ist für 2018 geplant. Kosten: 3,8 Mrd. €. Besatzung: 1.450 Mann. Bestückung: Russische und indische Kampfflugzeuge, russische Kamov-Helikopter.
Langfristig sind zwei weitere Träger vorgesehen.
Mit 36 Mrd. $ Ausgaben für das Militär lag Indien 2013 in Asien an dritter Stelle  Quelle: IISS Rüstungsbericht

SIPRI  beziffert das Verteidigungsbudget 2014 mit 50 Mrd. $ (2,4 % des BIP).
SIPRI  beziffert das Verteidigungsbudget 2015 mit
51 Mrd. $ (2,3 % des BIP).
SIPRI  beziffert das Verteidigungsbudget 2017 mit
52 Mrd. $ (2,1 % des BIP).

Truppenstärke (aktiv): 1.400.000 Soldaten
Atomsprengköpfe max.:
140
Kampfpanzer: 3.097
Schützenpanzer: 336
Artillerie: 9.684
Kampfflugzeuge: 918
U-Boote: 14
Flugzeugträger: 1
Zerstörer: 14
Fregatten: 13
Patrouillenboote: 108   
Quellen: IISS, CSIS 2016/17

Indien hat heute seinen ersten selbst gebauten Flugzeugträger in Betrieb genommen. Die „INS Vikrant“ kostete umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro. Quelle Reuters 2. Sep. 2022

 
ATOMMACHT; 100 - 120 Atombomben.  Quelle: SIPRI 2014
In Pakistan herrscht
Wehrpflicht. Das Heeresbudget ist mit 2,7 Mrd. $ dotiert. Dazu kommen noch 2,9 Mrd. $ US-Militärhilfe. Die Friedensstärke ist mit 590.000 Soldaten erreicht.
SIPRI  beziffert das Verteidigungsbudget 2017 mit 9,7 Mrd. $ (3,2 % des BIP).
 
Truppenstärke (aktiv):
650.000 Soldaten
Atomsprengköpfe max.:
150
Kampfpanzer: 2.467
Schützenpanzer: 1.605
Artillerie: 4.472
Kampfflugzeuge: 425
U-Boote: 8
Flugzeugträger: -
Zerstörer: -
Fregatten: 10
Patrouillenboote: 17   
Quellen: IISS, CSIS 2016/17

 

In Nordkorea beträgt die Wehrpflicht 18 Monate. Das Heeresbudget ist mit 1,5 Mrd. $ dotiert. Die Friedensstärke ist mit 1.140.000 Soldaten erreicht, zusätzlich gibt es noch weitere 4.700.000 Reservisten. Nach eigenen Angaben im Besitz von ATOMBOMBEN. Nach eigenen Angaben 1. unterirdischer A-Bomben-Test am 9. 10. 2006, weitere
folgten 2009 + 2013. Ein - von Experten angezweifelter - H-Bomben-Versuch im Jänner 2016.
Südkorea vermutet, dass Nordkorea über acht Atombomben verfügt 1. 4. 09
Vier Raketentypen mit unterschiedlichen Reichweiten hat Nordkorea entwickelt und in mehreren Hundert Stück verfügbar: Rodong 1 (einstufig, Reichweite 1.000 - 1.300 km), Rodong 2 (einstufig, 2.000 km), Taepodong 1 (mehrstufig), Taepodong 2 (mehrstufig, Reichweite 4.000 - 10.000 km) kann eine Nutzlast bis zu 500 kg tragen.
Laut SIPRI Yearbook 2009 verfügen die Streitkräfte über 7.000 Kampfpanzer + gepanzerte Fahrzeuge, 18.000 Artillerie-geschütze, 63 U-Boote, 47 Kriegsschiffe, >600 Kampfflugzeuge.
Das IISS schätzt die Militärausgaben auf 6 bis 7 Mrd. $, die Ausstattung der Streitkräfte auf 3.500 Kampfpanzer, 21.000 Artilleriegeschütze, 72 U-Boote, 3 Fregatten, 563 Kampfflugzeuge. Handelsblatt 7. Jänner 2016 S 10
 
In Südkorea beträgt die Wehrpflicht 21 Monate. Das Heeresbudget ist mit 13 Mrd. $ dotiert. Die Friedensstärke ist mit 690.000 Soldaten erreicht. Dazu kommen noch weitere 4.500.000 Reservisten. Nach Angaben von SIPRI 2009 verfügen die Streitkräfte über  6.000 Kampfpanzer + gepanzerte Fahrzeuge, 11.000
Artilleriegeschütze, 12 taktische U-Boote, 47 Kriegsschiffe, 490 Kampfflugzeuge.
Mit vorgetäuschten Krankheiten und Bestechung "befreit" sich die Oberschicht von der Verpflichtung. Präsident, Ministerpräsident und Vorsitzender der Regierungspartei leisteten keinen Militärdienst (12/2010)
SIPRI  beziffert das Verteidigungsbudget 2015 mit 36 Mrd. $ (2,6 % des BIP).
 
Japan unterhält eine Berufsarmee mit 160.000 Mann. Lt. Verfassung darf das Verteidigungsbudget 1 % des BIP nicht überschreiten, was etwa 55 Mrd. $ entspricht, 2011 betrug es 53 Mrd. $.
Im Haushaltsjahr April 2013/ März 14 sind für die Verteidigung 55
Mrd. $ budgetiert.
Mit 51 Mrd. $ Ausgaben für das Militär lag Japan 2013 in Asien an zweiter Stelle 
Im Haushaltsjahr April 2015/ März 16 sind für die Verteidigung 4,98 Bio. ¥ budgetiert. +2% gegenüber Vorjahr.
Kampfflugzeuge: 630  /  Helikopter: 626  /  Kriegsschiffe 45  /  Küstenpatrouille: 395  /  U-Boote 18  /  Helikopterträger: 2 ("Izumo" + "Kaga", Indienststellung 2015)  /  Radpanzer: 803  /  Panzer: 777  /  Artillerie + Luftabwehrkanonen: 1.773  /  Truppenstärke: 200.000 + 47.000 US-Truppen
  Quelle: IISS Rüstungsbericht
Zusätzlich zu den bereits bestellten 42 will die Luftwaffe in den nächsten Jahren bis zu 100 F35-Tarnkappenflugzeuge kaufen.   NZZ 30. Nov. 2018 S 2

 

ATOMMACHT; besitzt 250 Atombomben. Quelle: SIPRI 2014
In China gibt es eine selektive Wehrpflicht mit einer Dauer von 24 Monaten. Das Heeresbudget  wurde 2006 um 14,7 Prozent, 2007 sogar  um 17,8 Prozent auf 351 Mrd. Yuan erhöht. Nach ausländischen  Beurteilungen beträgt es in Wahrheit das Drei- bis Vierfache. SIPRI nannte für 2008 84,9
Mrd. $, für 2009 100,4 Mrd. $.
Eine offizielle Angabe war dem Budget 2008 zu entnehmen, dort werden dem Militär 57,8 Mrd. $ zugeteilt. Damit sollen die Streitkräfte technologisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Quelle: chinesisches Finanzministerium
 
Anfang 2009 veröffentlichte das Verteidigungsministerium ein Weißbuch, in dem die Rüstungsausgaben für das Jahr 2008 mit 61 Mrd. $ beziffert wurden. Ein Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 17,6 %.
Truppenstärke 2,3 Mio. Chinesisches. Verteidigungsministerium 20. 1. 2009
2009 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 14,9 % auf offiziell 56 Mrd. € (Zollwertkurs 3/2009: 1 € = 8,62 Yuan) bzw. 68 Mrd. $ bekannt.
Im Budget 2009 waren für das Militär 479,8 Mrd. Yuan und für die öffentliche Sicherheit 487 Mrd. Yuan  vorgesehen. Qu: chinesisches Finanzministerium
Am Volkskongress im März 2010 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 7,5 % auf offiziell  532,1 Mrd. Yuan (57 Mrd. € Zollwertkurs 3/2010: 1 € = 9,24 Yuan) bzw. 78 Mrd. $ bekannt. Wie schon in den Jahren zuvor schätzten ausländische Beobachter die Ausgaben auf das Doppelte.
Am Volkskongress im März 2011 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 12,7 % auf offiziell  601,1 Mrd. Yuan (66 Mrd. € Zollwertkurs 3/2011: 1 € = 8,89 Yuan) bzw. 88 Mrd. $ (Zollwertkurs 3/2011: 1 € = 1,35 $) bekannt.
SIPRI
schätzt die Ausgaben auf 114 Mrd. $.
Am Volkskongress im März 2012 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 11,2 % auf offiziell  670,3 Mrd. Yuan (80 Mrd. €  Zollwertkurs 3/2012: 1 € = 8,33 Yuan) bzw. 106 Mrd. $ (Zollwertkurs 3/2012: 1 € = 1,32 $) bekannt.
Ausländische Experten schätzen die Ausgaben auf das Doppelte.
Am Volkskongress im März 2013 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 10,7 % auf offiziell  740,6 Mrd. Yuan (88,9 Mrd. €  Zollwertkurs 3/2013: 1 € = 8,34 Yuan /  Kassenwert 3/2013: 1 € = 8,23 Yuan) bzw. 118,7 Mrd. $ (Zollwertkurs 3/2013: 1 € = 1,337 $ / Kassenwert 3/2013: 1 € = 1,32 $) bekannt.

Mit 112 Mrd. $ Ausgaben für das Militär lag China 2013 weltweit an zweiter Stelle  Quelle: IISS Rüstungsbericht
Am Volkskongress im März 2014 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 12,2 % auf offiziell  95 Mrd. €  Zollwertkurs 3/2014: 1 € = 8,35 Yuan  bzw. 130 Mrd. $ (Zollwertkurs 3/2014: 1 € = 1,37 $ bekannt. Die tatsächlichen Ausgaben schätzt IHS auf 110 Mrd. €. SIPRI  spricht sogar von
216 Mrd. $ (2,1 % des BIP).
Am Volkskongress im März 2015 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 10 % auf offiziell 889 Mrd. Yuan  Zollwertkurs 3/2015: 1 € = 6,8 Yuan bekannt.
SIPRI beziffert nach eigenen Berechnungen das Militärbudget 2015 mit
214,5 Mrd. $, China gibt  141,5 Mrd. $ an.
Am Volkskongress im März 2016 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 7 bis 8 % bezogen auf 2015 an  Zollwertkurs 3/2016: 1 € = 7,18 Yuan
Am Volkskongress im März 2017 gab Peking für das laufende Jahr eine Erhöhung der Militärausgaben um 7 % bezogen auf 2016 an.

Im Juni 2011 kündigte China die bevorstehende Fertigstellung des 1998 aus ukrainischen Beständen erworbenen, unvollendet gebliebenen Flugzeugträgers Warjag der sowjetischen Admiral-Kusnezow-Klasse an. Der Träger mit dem Namen Liaoning sollte nur zu "defensiven Zwecken" eingesetzt werden.
Am 25. September 2012 wurde der Träger schließlich in Dienst gestellt.
Ein Nachbau dieses Models (Typ 001-A) mit dem Namen Shandong nahm 2020 seinen Dienst auf.
Der erste von China selbst entwickelte Flugzeugträger (100.000 t), die Fujian, lief im Juni 2022 vom Stapel

1985 standen noch 4 Millionen Soldaten unter Waffen, nach mehreren Reduktionen war Ende 2005 die Friedensstärke von 2.300.000 Soldaten erreicht, eine weitere Verringerung um 200.000 vorgesehen.
Waffenimporte zwischen 2000 und 2004 im Wert von
11,7 Mrd. $. Quelle: SIPRI Yearbook 2005

Kampfflugzeuge: 2.525  /  Helikopter: 612  /  Kriegsschiffe 69  /  Küstenpatrouille: 586  /  U-Boote 66  /  Flugzeugträger: 1  /  Radpanzer: 4.350  /  Panzer: 6.840  /  Artillerie + Luftabwehrkanonen: 13.014  /  Truppenstärke: 2.333.000  Quelle: IISS Rüstungsbericht

Im September 2015 kündigte Präsident Xi Jinping  die Reduktion der Armee auf 2.000.000 an. Die Verteilung des Personals auf Land-, See- und Luftstreitkräfte im Verhältnis 7:1:2 soll jenem der US-Armee (4:3:3) angeglichen werden.

2017 soll der bis jetzt größte im Land produzierte Lenkwaffenzerstörer (Typ 055) in Betrieb genommen werden.

2020 im jüngsten Bericht des Pentagons zur militärischen Rüstung der Volksrepublik China wird bestätigt, dass deren Marine zahlenmäßig die amerikanische Navy erstmals übertrifft. Sie wird Ende 2020 über 360 Kriegsschiffe verfügen, darunter 130 moderne Kreuzer, Zerstörer, Fregatten und Korvetten sowie 62 U-Boote, darunter 12 atomar betriebene. Zwei Flugzeugträger mit eingeschränktem Potential sind in Betrieb, der dritte steht im Bau und wird ein mit amerikanischen Flugzeugträgern vergleichbares Schiff mit Katapulten sein, das vermutlich 2024 einsatzbereit sein wird. Drei weitere Träger dieser Art werden bis in die dreißiger Jahre erwartet. Das chinesische Marinekorps soll dereinst bis zu 100.000 Mann umfassen  Quelle: NZZ  2. 12. 2020

 
In Taiwan beträgt die Wehrpflicht 24 Monate. Das Heeresbudget ist 2005 mit 10 Mrd. $ dotiert. Ein Sonderbudget von 15 Mrd. $ dient der Finanzierung von Waffenkäufen in den USA (Flugzeuge, U-Boote, Raketenabwehrsysteme). Die Friedensstärke ist mit 270.000 Soldaten erreicht. Reservestand: 1.650.000
2015 war die Armee auf 210.000 Soldaten geschrumpft, Ziel war eine weitere Reduktion auf 175.000.
2 Prozent des BIP wurden für die Verteidigung aufgewendet.
Ende 2016 soll die Armee nur noch aus Freiwilligen bestehen.
 


Quelle: WZ 26. 3. 2022 + globalfirepower.com

 

In Singapur beträgt die Wehrpflicht 24 Monate. Das Heeresbudget ist 2016 mit ~10 Mrd. sfr dotiert (+ 6,4 % gegenüber 2015). Der Anteil am BIP beträgt 3,4 %.
Nach dem Wehrdienst verbleiben die Soldaten für mehrere Jahre in der aktiven Reserve, somit stehen 60.000 Personen permanent im Dienst. Rund 200.000 können innerhalb von nur sechs Stunden mittels Radio, TV, SMS oder spezieller Apps mobilisiert werden.


ISS The Military Balance 2024


ISS The Military Balance 2024

ATOMMACHT; 80 Atombomben Quelle: SIPRI 2014.
Israel
ische Soldaten müssen drei Jahre dienen und danach bis zum 45. Lebensjahr jährlich einige Wochen Reservedienst leisten. Soldatinnen sind nur 21 Monate dienstpflichtig, zum Reservedienst werden sie bis zum Alter von 24 Jahren herangezogen. Mütter, verheiratete und schwangere Frauen werden freigestellt.

 Budget: 15 Mrd. $ (ca. 20 % davon US-Militärhilfe). Truppenstärke: 175.000; Reserve 430.000
Verteidigungsbudget: 7 % des BIP

 

 


IRAN


SAUDI ARABIEN

VAR

KUWAIT

BAHREIN

KATAR
Mannstärke 873.000 227.000 63.000 15.000 8.200 8.500
Kampfflugzeuge 333 338 156 66 39 18
Kampfpanzer 1.634 900 421 293 180 60

 

In Spanien (Heeresbudget 2008 11,5 Mrd. €) gibt es seit 2001 eine Berufsarmee - Sollstärke 85.000. 2005 zählten die Streitkräfte nur knapp 70.000, 2008 waren es 80.000 davon 14.000 Frauen. Bei deren Einführung befürchtete das Verteidigungsministerium - zu Recht, wie sich herausstellte - einen Mangel an geeigneten Soldaten. Deshalb wurden die Hürden für den Eignungstest angepasst. Berufssoldaten müssen nur noch einen IQ von 85 erreichen (in Zeiten der allgemeinen Wehrpflicht war ein IQ von mindestens 90 gefordert). Damit können sie die technischen Anleitungen für ihre Waffensysteme möglicherweise gerade noch lesen. Beim Verstehen könnte es jedoch Probleme geben. Macht nichts, einfach probieren! 

Italien (Heeresbudget 2008 26 Mrd. €) schaffte 2005 die Wehrpflicht ab und stellte auf eine Berufsarmee mit einer Stärke von 190.000 Soldaten um.
Heeresbudget 2013 32,7 Mrd. $ Truppenstärke 186.000 Soldaten um. Quelle SIPRI

Seit Jänner 2005 gibt es in
Tschechien (Heeresbudget 2008 1,9 Mrd. €) eine Berufsarmee. Nach Abschluss der Heeresreform soll die Truppenstärke 35.000 Soldaten betragen (1990 waren es noch 200.000!). Stand 2/2005: 22.000 (davon 10 % Frauen).

 

110 Mann ist die Truppenstärke der Berufsarmee, der Schweizer Garde, des Vatikans. Gründung 1506, von Papst Julius II. Als Soldaten werden nur katholische, unbescholtene Schweizer Staatsbürger mit geleistetem Militärdienst, abgeschlossener Berufsausbildung oder Reifeprüfung eingestellt. Alter zwischen 19 und 34. Mindestgröße: 1,74 m. Die Vereidigung erfolgt jeweils am 6. Mai.
Die Dienstzeit in der Schweizer Garde beträgt mindestens zwei Jahre, wer sich für ein drittes Jahr verpflichtet, kann sich auf Wunsch zum eidgenössisch diplomierten Sicherheitsfachmann ausbilden lassen.
Die Harnische der Garde erzeugt der österreichische Familienbetrieb SCHMIDBERGER in Molln, OÖ. Betriebsführungen möglich!

 

13 Kampfgruppen in Bataillonsstärke wollte die EU bis 2007 aufstellen. Jede Einheit hätte 1.500 bis 2.000 Mann (Soldaten, Kampfunterstützung und Logistik) umfassen sollen und innerhalb von fünf bis zehn Tagen mobilisiert und eingesetzt werden können.
Österreich
überlegt die Abstellung von 200 Mann (Pioniere, Infanterie, ABC-Abwehr).

 

ATOMSPERRVERTRAG (Nuclear Non-Proliferation Treaty; NPT): 1970 in Kraft getreten und bisher von 189 Staaten ratifiziert. Als Abgeltung für den Verzicht auf Entwicklung von Atombomben wurde den Unterzeichnern das Recht auf friedliche Nutzung der Atomenergie zugesichert. Die damals fünf Atomwaffenstaaten (USA, SU, GB, F, China) verpflichteten sich, ihre Nuklearwaffenbestände auf lange Sicht vollständig abzubauen. Alle fünf Jahre findet eine Überprüfungskonferenz statt. Die Zahl der Staaten mit Atomwaffen ist seit 1970 gestiegen, weil Unterzeichner sich nicht an den Vertrag gehalten haben (Iran, Libyen), den Vertrag gekündigt haben (2003 Nordkorea) oder gar nicht beigetreten sind (Indien, Pakistan, Israel).
Die siebente Überprüfungskonferenz im Mai 2005 brachte zum Abschluss nicht einmal ein Schlussdokument mit inhaltlichen Erklärungen zustande. UN-Generalsekretär Annan war darob ganz böse und hielt den Teilnehmer vor, dass sie eine gute Gelegenheit verpasst hätten, die Sicherheit der Welt vor den vielen nuklearen Bedrohungen zu verbessern.
Die Unterzeichnung des 1996 entstandenen Vertrags über das Verbot von Atomwaffentests durch alle UN-Mitgliedstaaten wird nie erfolgen. Nicht einmal die Ratifizierung der bereits geleisteten 175 Unterschriften hat Aussicht auf Erfolg. 2005 waren mit der Ratifizierung noch elf Staaten, darunter die USA und China, säumig.

JAPAN verfügt mit 47 t über den größten Plutoniumbestand aller Nichtatomstaaten. Eine Menge, die für die Herstellung von rund 6.000 Atomsprengköpfen reicht. 37 t befinden sich in Aufbereitungsanlagen in F und GB, 10 t in Japan selber. Sobald die eigene Wiederaufbereitungsanlage von Brennstäben in Rokkasho 2021 ihren Betrieb aufnimmt, werden pro Jahr mehrere Tonnen neues Plutonium dazukommen.
Führende Politiker sind dafür, dass JAPAN das technische Know-how entwickelt um bei Bedarf innert weniger Monate eine Bombe bauen zu können. NZZ 18. 10. 2018 Internationale Ausgabe S 6

Österreich finanziert die Atomteststopvertrag-Kontrollorganisation (CTBTO) mit € 1.032.877,-- (2013)  / 990.431,-- (2014)  / 772.000,-- (2015)   / 772.000,-- (2016)   / 958.869,-- (2017)   / 956.000,-- (2018)   / 971.000,-- (2019)  Quelle: BVA  2019 - UG12 Detailbudget 12.02.02
Österreich leistet Kostenbeiträge zu div. Konferenzen über Abrüstungsfragen mit € 173.576,-- (2013)  / 110.252,-- (2014)   / 180.000,-- (2015)
   / 180.000,-- (2016)   / 110.118,-- (2017)   / 100.000,-- (2018)   / 100.000,-- (2019)  Quelle: BVA 2019 - UG12 Detailbudget 12.02.02
Österreich finanziert die Chemiewaffen-Kontrollorganisation mit € 541.428,-- (2011) / 600.000,-- (2012) / 531.877,-- (2013)  / 531.635,-- (2014)   / 532.000,-- (2015) / 532.000,-- (2016) / 475.392,-- (2017) / 475.000,-- (2018) / 483.000,-- (2017)    Quelle: BVA 2019 - UG12 Detailbudget 12.02.02
Österreich finanziert das International Peace Institute mit € 35.625,-- (2011) / 36.000,-- (2012) / 21.145,-- (2013)  / 11.355,-- (2014)  / 36.000,-- (2015)  / 16.000,-- (2016)  / 12.353,-- (2017)  / 13.000,-- (2018)  / 10.000,-- (2019)      Quelle: BVA 2019 - UG12 Detailbudget 12.02.02

Im START-Vertrag, vom KONGRESS am 22. 12. 2010, von der DUMA am 25. 1. 2011 - jeweils mit Vorbehalten - ratifiziert, haben Russland und die USA die Reduktion ihrer "Strategischen Waffen" geregelt. Beide Staaten werden innerhalb von sieben Jahren einen Gleichstand ihrer atomaren Gefechtsköpfe auf jeweils 1.550 (Russland verfügte über 3.897, die USA besaßen 5.916 Stück) herstellen.
2014 verfügten die USA noch über 1.920 sofort einsetzbarer Atomwaffen (gesamt 7.300), Russland hatte 1.600 sofort einsetzbarer Atomwaffen (gesamt 8.000). Quelle SIPRI

Der INF-Vertrag abgeschlossen 1987 von den USA und der damaligen Sowjetunion verbietet den beiden Staaten alle landgestützten konventionellen und nuklearen Raketen mit einer Reichweite von 500 bis 5500 km. Der Vertrag trat 1988 in Kraft.
Im Mai 1991 wurde die letzte Rakete demontiert. Insgesamt zerstörten die USA 846 Raketen, die UdSSR 1.846.
Am 31. Mai 2001 endeten die gegenseitigen Inspektionsrechte, der Vertrag gilt als vollständig umgesetzt.

Zahl der nuklearen Sprengköpfe 2016 Quelle: Federation of American Scientists März 2016

  1. USA 4.670  (davon 2.740 in Reserve)
  2. Russland 4.490   (davon 2.700 in Reserve)
  3. Frankreich 300
  4. China 260
  5. Großbritannien 215
  6. Pakistan 110 - 130
  7. Indien 100 - 120
  8. Israel 80
  9. Nordkorea <15

Zahl der einsatzbereiten Atomwaffen 2016 Quelle: SIPRI

  1. USA 1.930
  2. Russland 1.790
  3. Frankreich 280
  4. Großbritannien 120
  5. China, Pakistan, Indien, Israel, Nordkorea: Nicht bekannt

Zahl der nuklearen Sprengköpfe 2018 Quelle: SIPRI Juni 2019  2020

  1. USA 6.185   5.550
  2. Russland 6.500   6.255
  3. Frankreich 300
  4. Großbritannien 200
  5. China 200
  6. Pakistan 150 - 160
  7. Indien 130 - 140, ..... Israel 80 - 90, Nordkorea 20 - 30

BUDAPESTER MEMORANDUM
Die UKRAINE, WEISSRUSSLAND und KASACHSTAN verzichten auf ihre Atomwaffen und erhalten von RUSSLAND Sicherheitsgarantien.
Bei der Auflösung der Sowjetunion (1991) waren in WEISSRUSSLAND noch 81 Interkontinentalraketen und 725 taktische Sprengköpfe stationiert, die innerhalb zweier Jahre an Russland abgegeben wurden. Die letzten Raketen vom Typ SS-25 übergab man 1996.

Dazu folgender Text zitiert aus den "Kriegstagebüchern" von Sergei Wladimirowitsch Gerasimow:
Die Ukraine verfügte einst über das drittgrößte Atomwaffenarsenal der Welt im Wert von etwa 200 Milliarden Dollar. Im Jahr 1994 übergaben wir die Atomwaffen gemäß dem Budapester Memorandum an Russland im Gegenzug für Sicherheitsgarantien von Russland, den USA, Großbritannien, Frankreich und China.

Wieder erhielt die Ukraine statt Sicherheitsgarantien nur Sicherheitsversprechen, und das Budapester Memorandum entpuppte sich als ein nutzloses Stück Papier. Fünf Jahre später, 1999, übergab die Ukraine weitere 581 Raketen an Russland, darunter alle, die Atomsprengköpfe tragen konnten, sowie schwere Bomber zum Einsatz dieser Raketen. Von diesem Moment an waren wir schutzlos gegenüber Russland. Möglicherweise hat Russland von da an mit den Vorbereitungen für diesen Krieg begonnen.

Ich spreche mit einem Mann, der damals für die Wartung von Interkontinentalraketen im Westen der Ukraine zuständig war. Er verbrachte fast neun Jahre, von 1980 bis 1988, in einem Raketensilo in vierzig Metern Tiefe.
Er sagt, die Raketen seien riesig gewesen: über dreißig Meter hoch und mehr als zweihundert Tonnen schwer. Neun Abschusssilos und ein Kommandoposten waren durch gepanzerte unterirdische Kabel mit einem Durchmesser von jeweils zwanzig Zentimetern zu einem einzigen System verbunden. Die Silos befanden sich in einer Entfernung von fünfzehn bis zwanzig Kilometern vom Gefechtsstand. Man ging davon aus, dass das System auch nach einem nuklearen Präventivschlag, der von den USA erwartet wurde, noch funktionieren würde. Dorthin, auf die Vereinigten Staaten, waren die Raketen gerichtet.
Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Abweichung vom Ziel eines nuklearen Präventivschlags Hunderte von Metern betragen würde und feindliche Raketen den Komplex nicht zerstören würden. Wie sich jedoch später herausstellte, konnten moderne amerikanische Raketen mit einer chirurgischen Präzision von wenigen Metern treffen, so dass sich das gesamte sperrige und sehr teure System als nahezu nutzlos erwies.
Das Leben in einer Tiefe von vierzig Metern war keineswegs so beschaulich, wie man meinen könnte. Jeden Tag, oder besser gesagt jede Nacht, wurden Probealarme unter Bedingungen organisiert, die einem echten Atomkrieg so nahe wie möglich kamen. Jeden Tag wurde der Beginn eines Atomkrieges erwartet – darin lag der Sinn der Existenz des gesamten Komplexes. Der Mann sagt, dass alle, die länger unter der Erde verblieben seien als er, gestorben seien.
Wegen der Strahlung oder wegen der chemischen Vergiftung?», frage ich ihn
Wegen der nervlichen Anspannung», antwortet er. «Die Leute konnten die Belastung nicht beliebig aushalten.»

Zweimal im Jahr kamen Vertreter des ukrainischen Herstellers vorbei, um die Raketen zu testen. Es waren immer drei Ingenieure zusammen. Einer von ihnen las die Anweisungen vor, der zweite führte die Operation durch, und der dritte achtete darauf, dass alles richtig gemacht wurde. Und doch machten sie immer wieder Fehler, indem sie zum Beispiel Drähte falsch anschlossen. Diese Leute waren oft betrunken. Einer von ihnen war so besoffen, dass er aus einem Fenster im fünften Stockwerk auf den Betonboden fiel. So seltsam es auch klingen mag, er stand auf, so als wäre weiter nichts passiert.
Von Zeit zu Zeit war es notwendig, den Treibstoff in den Raketen zu ersetzen. Dieser Treibstoff war nicht bloß giftig, er war hunderttausendmal so giftig wie Arsen. Er wurde durch Rohre gepumpt, aber ein Teil davon verdampfte trotzdem.
Es gab eine spezielle Maschine, welche die Dämpfe ausglühte, um zu verhindern, dass sie die Menschen in der Umgebung vergifteten. Von Zeit zu Zeit fiel diese Maschine aus, aber der Prozess ließ sich nicht unterbrechen, und dann sahen die Leute mit eigenen Augen, wie die giftigen Dämpfe nach oben und zur Erdoberfläche emporstiegen. Und hier am Boden breitete sich ein dichtes Unterholz voll mit Tieren, Beeren und Pilzen aus.

Als gemäß dem Budapester Memorandum die Raketen aus den Silos geholt und nach Russland geschickt wurden, bekam der Mann die leeren Stahlschächte zu sehen. Und merkwürdigerweise besaß der angeblich meterdicke Stahl eine Schweißnaht.
Jetzt befinden sich diese Raketen in Russland, und sie sind nach wie vor auf die USA gerichtet, aber seit 2014 kommen keine Ingenieure aus der Ukraine mehr vorbei, um sie auf Funktionsfähigkeit und Sicherheit zu testen. Und wenn in der Vergangenheit ukrainische Ingenieure sich betrinken und einige Drähte falsch anschließen konnten, gibt es mittlerweile vielleicht gar niemanden mehr, der die Dinge richtig zu verdrahten vermag. Es ist keineswegs sicher, dass eine solche Rakete, die aus einem Silo abgefeuert wird, tatsächlich über den Atlantik fliegt. Stattdessen könnte sie auch auf die Köpfe derer fallen, die sie abgeschossen haben.

KONVENTION GEGEN ANTIPERSONENMINEN
Zehn Jahre nach ihrem Inkrafttreten sind 39 Staaten noch nicht beigetreten. Russland und Burma verwenden die Minen  weiterhin, die USA, Russland, China, Indien, Pakistan lehnen einen Beitritt ab, drei Beitrittsstaaten, Griechenland, Türkei, Weißrussland, verweigern die Vernichtung ihrer Lagerbestände. Folgenlos, denn Sanktionen sind nicht vorgesehen.
Minen gegen Panzer und Fahrzeuge fallen nicht unter den Vertrag.

 

ARMS-TRADE-TREATY (ATT)

Dem Vertrag, der erstmals dem internationalen Waffenhandel Regeln gibt, stimmte am 2. April 2013 die UN-Generalversammlung mit 163 gegen 3 Stimmen (Iran, Nordkorea + Syrien),  - bei 23 Enthaltungen - zu.
Erfasst sind eine Reihe konventioneller Waffen (Panzer, Kriegsflugzeuge, Artillerie,...) kleine und leichte Waffen und Munition.
Die Vertragsstaaten müssen über den Handel mit Waffen Buch führen und Berichte abfassen, davon ausgenommen sind die Im- und Exporte von Munition.
Exporteure, die Kenntnis davon haben, dass Waffen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord oder grobe Verstöße gegen die Genfer Konvention eingesetzt werden, dürfen die jeweiligen Produkte nicht ausführen!
Der ATT tritt in Kraft, sobald ihn 50 Staaten ratifiziert haben.

 

PRIVATARMEEN

Private Militärunternehmen bieten weltweit ihre Dienste an. Sie übernehmen Sicherheitsaufgaben (Personen- und Objektsicherung), stellen Spezialisten für
militärische Sonderanforderungen (elektronische Kriegsführung und Wartungsaufgaben), Ausbildung von Armee- und Polizeitruppen, bewaffnete Flugbegleiter so wie Söldner für Kampfeinsätze und Friedensmissionen aller Art.
Wichtige Anbieter militärischer Dienstleistungen: MPRI www.mpri.com, CACI www.caci.com, TITAN www.titan.com,
GROUP 4 FALCK A/S www.group4falck.com, ...

Weltgrößter Sicherheitskonzern ist die schwedische SECURITAS.
An zweiter Stelle folgt die englisch-dänische
GROUP 4 SECURIOR, 2004 aus dem Zusammenschluss der dänischen GROUP 4 FALCK und der englischen SECURIOR entstanden. 430.000 Mitarbeiter in 100 Staaten erzielten 2006 einen Umsatz von 4,3 Milliarden £ (6,3 Milliarden €) und einen Gewinn von 96 Millionen £ (141 Millionen €).

Das Montreux-Dokument (verabschiedet und mit den Unterschriften von 17 Staaten versehen am 16. 9. 2008) enthält Regelungen betreffend

  • den Einsatz von Sicherheitsfirmen
  • die wichtigsten Bestandteile in den Verträgen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer
  • die Auswahl von Sicherheitsfirmen
  • die Vergabe von Lizenzen an diese
  • Kontrolle der Einsätze von Sicherheitsfirmen

 


Blackwater

T. Canopy
Das Sicherheitsunternehmen Blackwater wechselte im Feber 2009 Namen und Logo, nachdem sich einige seiner Mitarbeiter im Irak nach dem Motto "erst schießen, dann fragen" gebärdet hatten. Neuer
Name: XE Services. (Erneute Umbenennung im Dezember 2012 auf Academi.)
Der Relaunch war für die US-Regierung allerdings kein Grund, den Vertrag mit Blackwater/XE über den 6. Mai 2009 hinaus zu verlängern.
Sie beauftragte das Sicherheitsunternehmen Triple Canopy mit dem Schutz ihrer Mitarbeiter im Irak ab dem 7. Mai 2009.
In Pakistan durfte Blackwater/XE noch bis Dezember 2009 seine Arbeit fortsetzen. Dann kündigte auf Wunsch der  pakistanischen Regierung die CIA den Vertrag.
Auftragsvolumen der US-Regierung an Blackwater: 2001 0,7 Mrd. $;  2006 593,6 Mrd. $

Bis Ende 2010 waren in Afghanistan mit Genehmigung der Regierung 52 private Sicherheitsfirmen mit 40.000 bewaffneten Mitarbeitern tätig. Danach mussten sie sich der afghanischen Polizei unterstellen oder ihre Arbeit beenden.
Dazu kamen weitere 37 private Sicherheitsfirmen mit 26.000 bewaffneten Mitarbeitern, die im Auftrag der US-Regierung - ohne afghanische Genehmigung - ihre Arbeit verrichteten.

 

So nebenbei:
Im 1855 erschienenen Band 1 des Deutschen Wörterbuches der Brüder Grimm steht als Erklärung beim Wort
ARMEE, f. it. armata, sp. armada, ein mit dem feind überall vorgedrungnes, völlig entbehrliches Wort, das unsere Sprache längst mit heer und haufen hätte zurückschlagen sollen.

Letzte Aktualisierung:  14. Feber  2024

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